Ausland

Die USA haben nach Angaben eines hochrangigen Regierungsvertreters eine Bombenlieferung an Israel wegen „Bedenken“ hinsichtlich einer israelischen Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen ausgesetzt.

Die Lieferung, die in der vergangenen Woche ausgesetzt worden sei, umfasse 1.800 907-Kilogramm-Bomben und 1.700 226-Kilogramm-Bomben, sagte der Regierungsvertreter gestern (Ortszeit), der anonym bleiben wollte.

Israel sei nicht vollständig auf „Bedenken“ der USA hinsichtlich der israelischen Pläne für eine Offensive in Rafah eingegangen.

Es sei noch keine endgültige Entscheidung darüber getroffen worden, wie mit dieser Lieferung verfahren werde, sagte der Regierungsvertreter weiter.

USA lehnen Rafah-Offensive ab

Die Entscheidung der US-Regierung fiel, als Israel vor einer größeren Bodenoffensive in Rafah zu stehen schien – was die USA ablehnen. Vertreter Israels und der USA hätten Alternativen diskutiert, sagte der US-Regierungsvertreter.

Diese Gespräche dauerten jedoch noch an und hätten die „Bedenken“ der Vereinigten Staaten nicht vollständig berücksichtigt.

Israel hatte gestern Panzer nach Rafah geschickt und die Kontrolle über den Grenzübergang zu Ägypten übernommen. Das Weiße Haus hatte zuvor erklärt, Israel habe zugesagt, dass es sich um eine „begrenzte Operation“ handle.

Vier Tage nach der Schließung des für die Lieferung von Hilfsgütern wichtigen Grenzübergangs Kerem Schalom in den Gazastreifen hat Israel den Übergang wieder geöffnet.

„Lastwagen aus Ägypten mit von der internationalen Gemeinschaft gespendeter humanitärer Hilfe, darunter Lebensmittel, Wasser, Notunterkünfte, Medikamente und medizinische Geräte, treffen bereits am Grenzübergang ein“, erklärte die israelische Armee heute.

Der südlich gelegene Grenzübergang zwischen Israel und dem Gazastreifen war nach Raketenbeschuss aus dem Palästinensergebiet geschlossen worden, zu dem sich die radikalislamische Hamas bekannt hatte. Dabei waren vier israelische Soldaten getötet worden.

Nach mittlerweile sieben Monaten Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ist die humanitäre Lage im Gazastreifen verheerend. Nach jüngsten Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) herrscht im Norden des Palästinensergebiets eine „Hungersnot, die sich immer weiter nach Süden ausbreitet“.

Der offizielle Beginn des Gerichtsprozesses gegen den früheren US-Präsidenten Donald Trump in der Affäre um geheime Regierungsdokumente ist auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Der geplante Verfahrensbeginn am 20. Mai sei aufgehoben, kündigte die zuständige Richterin Aileen Cannon gestern in einem Schreiben an.

Grund dafür seien offene Rechtsfragen. Damit gilt als unwahrscheinlich, dass der Prozess vor der Präsidentenwahl im November startet. Die Entscheidung ist ein Erfolg für den Republikaner, da dieser versucht, einen möglichen Prozessbeginn so weit wie möglich hinauszuzögern. Der 77-Jährige will nach der Präsidentenwahl wieder ins Weiße Haus einziehen.

Trump war in der Dokumentenaffäre im vergangenen Jahr auf Bundesebene angeklagt worden. Ihm wird in diesem Fall die gesetzeswidrige Aufbewahrung höchst sensibler Informationen aus seiner Zeit als Präsident (2017 bis 2021) vorgeworfen. Im August 2022 hatte die US-Bundespolizei FBI Trumps Villa in Florida durchsucht und mehrere als streng geheim eingestufte Dokumentensätze beschlagnahmt.

Berufung auf Immunität

Vorgeworfen wird Trump auch eine Verschwörung zur Behinderung der Ermittlungen: So soll er versucht haben, mit Hilfe von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Material aus Überwachungskameras verschwinden und Kisten mit Dokumenten wegschaffen zu lassen.

Trump plädierte bei der Vorstellung der Anklage in Miami im vergangenen Jahr auf „nicht schuldig“. Seine Anwälte versuchen, das Verfahren noch abzuwenden. Sie berufen sich dabei unter anderem auf Trumps Immunität als (ehemaliger) Präsident. Sie argumentieren, die Aufbewahrung der Dokumente als persönliche Unterlagen sei eine Amtshandlung des Präsidenten gewesen.

Das britische Verteidigungsministerium ist Opfer eines Cyberangriffs geworden. Es gebe Anzeichen, dass „ein feindlicher Akteur in das Besoldungssystem der Streitkräfte eingedrungen“ sei, sagte der britische Premierminister Rishi Sunak gestern. Medienberichte, wonach die Regierung China hinter dem Angriff vermutet, bestätigte Sunak nicht.

Verteidigungsminister Grant Shapps sagte bei einem Auftritt im Parlament in London später, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Angriff mit staatlicher Beteiligung erfolgt sei, ohne jedoch ein konkretes Land zu nennen. Aus Sicherheitsgründen könnten derzeit keine weiteren Details bekanntgegeben werden.

Dem Sender Sky News zufolge soll der Angriff auf einen Dienstleister abgezielt haben. Dadurch seien möglicherweise die Bankdaten aller aktiven Angehörigen der Streitkräfte und einiger Veteranen gefährdet. Das seien etwa 270.000 Menschen, berichtete „Politico“.

Die Regierung vermute China hinter der Attacke, berichtete Sky News weiter. Großbritannien und die USA hatten China im März „böswilliger“ Cyberangriffe beschuldigt. So sollen chinesische Hacker für eine Attacke auf die britische Wahlaufsichtsbehörde 2021 verantwortlich gewesen sein sowie E-Mail-Konten britischer Abgeordneter ins Visier genommen haben.

Ukraine-Krieg

Russland hat nach Kiewer Angaben das Energiesystem der Ukraine erneut aus der Luft beschossen. In der Nacht auf heute seien Anlagen zur Stromerzeugung und Stromverteilung in sechs Regionen angegriffen worden, teilte Energieminister Herman Haluschtschenko auf Facebook mit. Er nannte die Regionen Poltawa, Kirowohrad, Saporischschja, Lwiw, Iwano-Frankiwsk und Winnyzja.

An der Behebung der Schäden wird bereits gearbeitet. Das genaue Ausmaß werde noch ermittelt. „Der Feind möchte uns die Fähigkeit nehmen, Strom in ausreichender Menge zu erzeugen und zu übertragen“, schrieb der Minister. Er rief die Bevölkerung zum Stromsparen auf, das sei ein „Beitrag zum Sieg“.

Auch Verletzte gemeldet

Der nächtliche Luftalarm in weiten Teilen der Ukraine begann, als russische Kampfdrohnen im Anflug waren. Danach kamen Raketen zum Einsatz. Eine davon zielte nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte auf Kiew.

Später hieß es von der Militärkommandantur der Hauptstadt, alle anfliegenden Objekte seien abgefangen worden. Im Vorort Browary geriet ein nicht näher bezeichnetes Objekt der zivilen Infrastruktur in Brand, wie Bürgermeister Ihor Saposchko mitteilte. Ein Mann und eine Frau seien verletzt worden.

Auf den Westen der Ukraine wurde nach Luftstreitkräfteangaben eine Hyperschallrakete abgefeuert. Russland beschießt in seinem seit mehr als zwei Jahren währenden Angriffskrieg fast jede Nacht Ziele im ukrainischen Hinterland. Dabei versucht Moskau, nicht nur militärische Ziele zu treffen, sondern auch das Energiesystem der Ukraine auszuschalten. Auch rein zivile Ziele werden immer wieder getroffen.

Inland

Der von der ÖVP eingesetzte U-Ausschuss zum „rot-blauen Machtmissbrauch“ muss heute wohl ohne Auskunftsperson auskommen. Nach der kurzfristigen Absage des ehemaligen Sicherheitschefs von Ex-Kanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ), der einzigen fixen Auskunftsperson für den Tag, sprach ÖVP-Fraktionsführer Andreas Hanger heute in einem Statement davon, dass die „blaue Flucht vor dem Ausschuss anhält“.

Andreas Hanger (ÖVP)
ORF/Lukas Krummholz

Bereits für den Befragungstermin gestern hatte ja nicht nur FPÖ-Chef Herbert Kickl abgesagt, sondern auch der Chef der Werbeagentur signs – bei den beiden wäre es um Treuhandverträge bezüglich der Werbeagentur gegangen. Hanger sagte, man wolle einen Antrag auf polizeiliche Vorführung des signs-Geschäftsführers einbringen.

FPÖ gegen neuen Kickl-Termin

Das würde den Ersatztermin am 23. Mai betreffen, der signs-Chef habe bereits zwei Ladungen nicht Folge geleistet. „Das können wir uns nicht bieten lassen“, so Hanger. Für eine neue Ladung Kickls ist Einvernehmen unter den Fraktionen nötig. FPÖ-Fraktionsführer Christian Hafenecker sagte bereits, dass man hierbei nicht mitgehen werde.

„Dieser traurige U-Ausschuss endet mit einer Absagenflut“, sagte NEOS-Fraktionsführer Yannick Shetty heute in seinem Statement. FPÖ und ÖVP seien insbesondere am Vortag in eine „regelrechte Schlammschlacht abgeglitten“, das schade dem Instrument U-Ausschuss generell. Wie Hanger vor ihm sprach sich Shetty für eine Reform des U-Ausschusses aus, die Strafen müssten angehoben werden.

Wegen Behauptungen, er hätte sich mit dem flüchtigen ehemaligen Wirecard-Manager Jan Marsalek getroffen, klagt Bundespolizeidirektor Michael Takacs FPÖ-Chef Herbert Kickl, FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz und den FPÖ-Klub.

Takacs bestätigte laut „Standard“ und der „Kronen Zeitung“ gestern, zivilrechtlich gegen die Behauptungen vorzugehen. Takacs will einen Widerruf und Unterlassung erreichen.

Kickl hatte unter anderem im Untersuchungsausschuss zum „rot-blauen Machtmissbrauch“ behauptet, Takacs solle sich öfter mit Marsalek getroffen haben, Schnedlitz postete selbiges auf Facebook. „Die Beklagten werfen mir strafrechtswidriges Verhalten vor, nämlich einem ‚Netzwerk‘ rund um Jan Marsalek anzugehören. Derartige Vorwürfe sind ehrenbeleidigend und kreditschädigend“, zitiert der „Standard“ aus der Klage.

Umwelt & Klima

Der April war der elfte Monat in Folge, der wärmer als alle seine gemessenen Vorjahresmonate war. Er war zudem der erste aufgezeichnete April mit einer globalen Durchschnittstemperatur von über 15 Grad, geht aus Daten des EU-Klimawandeldienstes Copernicus hervor.

Nach Aussagen von Copernicus-Direktor Carlo Buontempo wird die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen „die globale Temperatur weiter in Richtung neuer Rekordwerte treiben“.

Europa erhitzt sich am schnellsten

Die Lufttemperatur an der Oberfläche lag im April bei durchschnittlich 15,03 Grad und damit 0,67 Grad höher als im April-Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2020, teilte der Dienst heute mit.

In Europa war der April sogar 1,49 Grad wärmer als im Vergleichszeitraum. Europa erhitzt sich von allen Kontinenten nach Angaben der Europäischen Umweltagentur (EEA) am schnellsten.

Im Vergleich zum Zeitraum 1850 bis 1900, dem vorindustriellen Referenzzeitraum, war der Monat global 1,58 Grad wärmer. Die globale Durchschnittstemperatur für die vergangenen zwölf Monate (Mai 2023 bis April 2024) ist die höchste seit Beginn der Aufzeichnungen und liegt 1,61 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt.

Das heißt aber noch nicht, dass das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Abkommens verfehlt ist, da dafür auf längerfristige Durchschnittswerte geschaut wird. Sollte sich der Temperaturtrend der vergangenen 30 Jahre fortsetzen, werde das im Jahr 2033 geschehen, schrieb Copernicus kürzlich.

Wirtschaft

Der geschätzte Umsatz mit Fairtrade-Produkten in Österreich ist im Vorjahr um zwölf Prozent auf 663 Millionen Euro gestiegen. Mengenmäßig gab es ein Plus bei zertifizierten Kakao (plus 13 Prozent), Rosen (plus acht Prozent) und Kaffee (plus 0,2 Prozent), ein leichter Mengenrückgang wurde bei Bananen (minus 0,7 Prozent) verzeichnet, wie Fairtrade heute mitteilte.

Das Fairtrade-Siegel wird an Produkte vergeben, bei denen Kleinbäuerinnen und Plantagenarbeiter eine garantierte Mindestentlohnung bekommen und bessere Arbeitsbedingungen herrschen müssen. Außerdem soll in Bildungs- und Entwicklungsprojekte investiert und umweltfreundlich produziert werden.

Österreich bei Pro-Kopf-Konsum weit vorne

Im Gegensatz zu internationalen Markenkonzernen setzen zahlreiche österreichische Nahrungsmittelhersteller und Eigenmarken von Supermarktketten auf das Gütesiegel. Rund 2.500 Produkte mit dem Fairtrade-Siegel werden in Geschäften, Cafes, Restaurants und Hotels hierzulande angeboten. Beliebt sind vor allem Bananen, Tafelschokolade, Röstkaffe, Orangensaft und Rosen.

Österreich und Niederlande liegen beim Pro-Kopf-Konsum von Fairtrade-Produkten weltweit auf Platz zwei und drei hinter der Schweiz. Österreicherinnen und Österreicher gaben 2023 pro Person dafür rund 73 Euro aus, in der Schweiz waren es 112 Euro. Zum Vergleich: Die Fairtrade-Umsätze in Deutschland beliefen sich pro Kopf auf rund 30 Euro.

An mehreren britischen Flughäfen ist es gestern Abend zu Problemen bei der Passkontrolle gekommen. Auf Bildern, die in sozialen Netzwerken kursierten, waren lange Schlangen auf den Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick sowie auf dem Flughafen Manchester zu sehen. Den Berichten zufolge waren die E-Gates, die Durchgänge mit elektronischer Passkontrolle, ausgefallen.

Der Flughafen Manchester bestätigte auf X (Twitter), dass es sich um ein landesweites Problem mit den E-Gates handle. Man versuche, die Störung zu minimieren, während die Grenzpolizei an der Behebung des Problems arbeite, hieß es weiter.

Fluggäste in Heathrow, die sich per X nach dem Problem erkundigten, erhielten vom offiziellen Flughafen-Account die Antwort: „Wir haben Kenntnis von einem landesweiten Problem, mit dem die Grenzpolizei derzeit zu tun hat. Unsere Teams unterstützen die Grenzpolizei mit ihren Notfallplänen, um dabei zu helfen, das Problem so schnell wie möglich zu lösen, und wir entschuldigen uns für jegliche Auswirkungen auf ihre Reise.“

IT

TikTok zieht gegen das US-Gesetz vor Gericht, das einen Eigentümerwechsel bei der populären Kurzvideo-App erzwingen soll. Es verstoße gegen die in der US-Verfassung verankerte Redefreiheit, argumentierte die Tochterfirma des in China ansässigen Bytedance-Konzerns in der gestern eingereichten Klage.

Bytedance hat laut dem Gesetz rund ein Jahr Zeit, sich von TikTok zu trennen, bevor die App aus Stores in den USA verbannt wird. Zur Begründung wird auf das Risiko verwiesen, dass sich China Zugriff auf Daten von US-Bürgerinnen und -Bürgern verschaffen und politischen Einfluss ausüben könne.

Abtrennung von Bytedance „einfach nicht möglich“

In der Klage heißt es unter anderem, eine vom Gesetz vorgeschlagene Abtrennung von Bytedance für den Verbleib in den USA sei „einfach nicht möglich“, weder geschäftlich noch technologisch oder rechtlich. TikTok könnte mit der Klage vor einem Berufungsgericht in der Hauptstadt Washington erreichen, dass der Countdown für die Zeit des Verfahrens gestoppt wird.

Das vor rund zwei Wochen in Kraft getretene Gesetz gibt Bytedance zunächst 270 Tage Zeit, sich von TikTok zu trennen. US-Präsident Joe Biden kann die Frist danach noch um drei Monate verlängern, wenn sich Fortschritte in den Verkaufsgesprächen abzeichnen. TikTok machte jedoch deutlich, dass es aus Sicht des Unternehmens nicht dazu kommen werde.

Chronik

Eineinhalb Monate nach dem Einsturz einer großen Autobahnbrücke in der US-Stadt Baltimore ist das sechste und somit letzte Todesopfer geborgen worden. Das teilten die zuständigen Behörden gestern Abend (Ortszeit) mit.

„Der heutige Tag markiert mit schwerem Herzen einen wichtigen Meilenstein bei unseren Bergungsarbeiten“, sagte ein Polizeisprecher. Man sei in Gedanken bei den Angehörigen der Opfer des tragischen Unglücks.

Ende März hatte das Containerschiff „Dali“ einen Stützpfeiler der Francis Scott Key Bridge gerammt und die mehr als 2,5 Kilometer lange, vierspurige Autobahnbrücke zum Einsturz gebracht. Zwei Menschen konnten gerettet werden, sechs Männer kamen ums Leben.

Bei den Opfern handelt es sich um Bauarbeiter lateinamerikanischer Herkunft, die zum Unfallzeitpunkt Reparaturen auf der Brücke durchführten. Im Laufe der vergangenen Wochen fanden Bergungsteams die Leichen der Vermissten eine nach der anderen.

Die havarierte „Dali“ liegt weiterhin an der Unfallstelle, soll jedoch in den kommenden Tagen in den Hafen von Baltimore geführt werden, damit der Schiffsverkehr bald wieder normal vonstattengehen kann. Dafür sollen auf dem Schiff liegende Trümmerteile der Brücke entfernt werden. Zugleich ist die Untersuchung zur Unfallursache in vollem Gange.

Science

Der Start der ersten bemannten Mission der „Starliner“-Raumkapsel des US-Konzerns Boeing ist auf Mitte Mai verschoben worden. Der Starliner soll frühestens am 17. Mai um 18.16 Uhr (Ortszeit) abheben, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA gestern (Ortszeit) mit.

Der für den späten Montagabend (Ortszeit) geplante Aufbruch der Rakete zur Internationalen Raumstation (ISS) musste wegen eines neuen technischen Problems verschoben werden.

Nur zwei Stunden vor dem geplanten Start wurde die Mission abgebrochen, die Raumfahrer Butch Wilmore und Suni Williams saßen bereits angeschnallt in ihren Sitzen.

Boeing Starliner Rakete
IMAGO/ZUMA Wire/NASA/Joel Kowsky

Das „Starliner“-Programm hatte in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Rückschlägen und Verzögerungen hinnehmen müssen. Bei einem unbemannten Testflug 2019 erreichte die Kapsel wegen eines Softwarefehlers nicht die geplante Flugbahn und musste zur Erde zurückkehren, ohne die ISS erreicht zu haben.

2021 musste ein Start wegen blockierter Ventile verschoben werden. Im Mai 2022 erreichte der „Starliner“ schließlich in einem unbemannten Flug erstmals die ISS. Wegen verschiedener Probleme verzögerte sich der erste bemannte Flug anschließend jedoch immer wieder.

Kultur

Der neu angekündigte Film „I Play Rocky“ ist nicht etwa eine Fortsetzung der legendären Filmreihe um den Boxer Rocky Balboa. Vielmehr will US-Regisseur Peter Farrelly (67, „Green Book – Eine besondere Freundschaft“) die Geschichte von Sylvester Stallone erzählen, der sich in Hollywood mühsam durchboxen musste, ehe er 1976 mit „Rocky“ quasi über Nacht berühmt wurde.

Neben Farrelly ist Hollywood-Produzent Toby Emmerich an Bord. Sie würden nun die weltweite Suche nach einem jungen Talent beginnen, das – wie einst der unbekannte Schauspieler Stallone – der Welt zeigen könne, was in ihm steckt, wurde Emmerich gestern von „Variety“ und Deadline.com zitiert.

Mit kleinen Auftritten hatte sich der in New York geborene Sohn eines italienischen Einwanderers Anfang der 1970er Jahre zunächst durchgeschlagen. Von der schleppenden Schauspielkarriere frustriert, schrieb Stallone das Drehbuch für den Boxerfilm „Rocky“ – und damit sich selbst die Rolle des fiktiven Boxers Rocky Balboa auf den Leib.

Ein Hollywood-Studio wollte das Skript kaufen, aber keiner wollte den jungen Mann mit einer leichten Gesichtslähmung und Sprachstörung als Darsteller. Stallone schlug das lukrative Angebot für das Drehbuch aus, kratzte mühsam sein eigenes Geld zusammen und gab sich selbst die Hauptrolle. „Rocky“ avancierte 1977 mit zehn Nominierungen zur Oscar-Sensation.

Die Science-Fiction-Saga „Blade Runner“ soll als Streamingserie neu aufgelegt werden. Die Pläne von Amazon Prime Video für die Miniserie mit dem Titel „Blade Runner 2099“ wurden schon im Herbst 2022 bekannt, ohne jedoch Darsteller zu benennen.

Oscar-Preisträgerin Michelle Yeoh (61) soll eine wichtige Rolle bekleiden, wie die US-Branchenblätter „Variety“ und „Hollywood Reporter“ gestern (Ortszeit) berichteten.

Michelle Yeoh
IMAGO/ABACAPRESS/Dnphotography

Yeoh schrieb 2023 Oscar-Geschichte, als die in Malaysia geborene Schauspielerin als erste Asiatin überhaupt zur besten Hauptdarstellerin gekürt wurde. Die Trophäe verdiente sie sich mit ihrem Auftritt in der Action-Komödie „Everything Everywhere All at Once“.

In den 80er Jahren hatte sie Actionfilme in Hongkong gedreht, später machte sie als Bond-Girl („Der Morgen stirbt nie“) und als Schwertkämpferin in „Tiger & Dragon“ Furore.

Der Kinoklassiker „Blade Runner“ (1982) von Regisseur Ridley Scott erzählt von einer apokalyptischen Welt in damals noch ferner Zukunft – im Jahr 2019. Als durch künstlich geschaffene Replikanten Gefahr droht, wird der ehemalige Blade Runner Rick Deckard, gespielt von Harrison Ford, eingesetzt. 2017 brachte Regisseur Denis Villeneuve „Blade Runner 2049“ in die Kinos – mit Ryan Gosling und Ford in den Hauptrollen.

Der Titel der nun geplanten Serie legt nahe, dass sie im Jahr 2099 spielt. Scott (86) ist als ausführender Produzent an Bord, Silka Luisa („Shining Girls“) als Drehbuchautorin und Showrunnerin. Bei den ersten beiden Folgen führt der Brite Jonathan van Tulleken („Shogun“) Regie.

Der britische Schauspieler Ian Gelder ist tot. Das bestätigte sein Management gestern Abend auf Anfrage der dpa. Demnach starb Gelder bereits am Montag im Alter von 74 Jahren.

Game Of Thrones Schauspieler Ian Gelder
IMAGO/Matrix

Gelder war vor allem für seine Rolle als Kevan Lannister in der Fantasyserie „Game of Thrones“ bekannt. „Er war ein bewundernswerter Mensch, ein großartiger Schauspieler und wird von seinen Kollegen und allen, die ihn liebten, schmerzlich vermisst werden“, hieß es in der Mitteilung seines Managements.

Gelders Lebensgefährte, der Schauspieler Ben Daniels, schrieb auf Instagram: „Mit großer, großer Traurigkeit und einem schweren Herz, das in eine Million Stücke zerbrochen ist, hinterlasse ich diese Nachricht vom Tod meines geliebten Mannes und Lebenspartners.“ Gelder starb demnach infolge einer Krebserkrankung.

Erst im Dezember habe er die Diagnose erhalten, schrieb Daniels und fügte hinzu: „Keiner von uns hatte eine Ahnung davon, wie schnell es gehen würde.“