Israelische Armee dringt tiefer in Rafah ein
Israelische Truppen dringen immer weiter in die mit Flüchtlingen überfüllte Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens ein. Einwohner berichteten heute, die Soldaten seien mit Unterstützung von Panzern in den Bezirken al-Dschnaina, al-Salam und al-Brasil im Osten der Stadt an der Grenze zu Ägypten vorgerückt.
Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Hamas und Soldaten lieferten einander Gefechte, schrieb ein Einwohner der Nachrichtenagentur Reuters über einen Kurznachrichtendienst. Auch in anderen Teilen der Küstenregion wurde gekämpft. Einwohner im Norden und Süden sprachen von den heftigsten Gefechten seit Monaten.
Halbe Million geflüchtet
Damit bleibt die israelische Regierung bei ihrer Linie, trotz wachsender internationaler Kritik die Angriffe auf Rafah fortzusetzen. Nach ihrer Darstellung haben sich dort die letzten vier Hamas-Bataillone verschanzt.
In die Stadt haben sich über eine Million Palästinenser geflüchtet, die aus anderen Teilen des Gazastreifens vertrieben worden sind. Israel hat die Menschen in Rafah aufgefordert, bestimmte Viertel zu räumen. Seit der vergangenen Woche sind nach Angaben des UNO-Palästinenserhilfswerks (UNWRA) eine halbe Million Menschen aus der Stadt geflohen.
Gespräche über Feuerpause stagnieren
Die UNO warnt seit Wochen vor einer humanitären Katastrophe. Die USA haben wegen der Vorstöße auf Rafah ihre Militärhilfe für Israel eingeschränkt. Katars Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani sagte, die israelischen Einsätze würden die Bemühungen um eine Feuerpause und um die Freilassung israelischer Geiseln zunichtemachen.