„Rot-Blau“-U-Ausschuss: Ex-BVT-Chef Gridling kommt
Der von der ÖVP eingesetzte U-Ausschuss zum „rot-blauen Machtmissbrauch“ hat heute überraschend doch eine Auskunftsperson zur Verfügung – am frühen Nachmittag befragt wird Ex-BVT-Chef Peter Gridling.
Für eine Befragung abgesagt hatte bereits gestern der ehemalige Sicherheitschef von Ex-Kanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ). ÖVP-Fraktionsführer Andreas Hanger sprach heute in einem Statement davon, dass die „blaue Flucht vor dem Ausschuss anhält“.
ÖVP will signs-Chef vorführen lassen
Bereits für den Befragungstermin gestern hatte ja nicht nur FPÖ-Chef Herbert Kickl abgesagt, sondern auch der Chef der Werbeagentur signs – bei den beiden wäre es um Treuhandverträge bezüglich der Werbeagentur gegangen. Hanger sagte, man wolle einen Antrag auf polizeiliche Vorführung des signs-Geschäftsführers einbringen.
FPÖ gegen neuen Kickl-Termin
Das würde den Ersatztermin am 23. Mai betreffen, der signs-Chef habe bereits zwei Ladungen nicht Folge geleistet. „Das können wir uns nicht bieten lassen“, so Hanger. Für eine neue Ladung Kickls ist Einvernehmen unter den Fraktionen nötig. FPÖ-Fraktionsführer Christian Hafenecker sagte bereits, dass man hierbei nicht mitgehen werde.
„Dieser traurige U-Ausschuss endet mit einer Absagenflut“, sagte NEOS-Fraktionsführer Yannick Shetty heute in seinem Statement. FPÖ und ÖVP seien insbesondere am Vortag in eine „regelrechte Schlammschlacht abgeglitten“, das schade dem Instrument U-Ausschuss generell. Wie Hanger vor ihm sprach sich Shetty für eine Reform des U-Ausschusses aus, die Strafen müssten angehoben werden.
Teufel ließ meiste Fragen abprallen
Am Vortag befragt wurden Ex-Kabinettschef Reinhard Teufel und der Grazer Ex-FPÖ-Gemeinderat Alexis Pascuttini. Während der U-Ausschuss bei der Befragung Pascuttinis einen Grenzgang unternahm, verlief die Befragung Teufels schwierig – der nunmehrige Klubchef im niederösterreichischen Landtag ließ die meisten Fragen an sich abprallen.